Josef Ruhland | 01/2017
Heinrich Weishäupl erwarb 1889 das Haus Nr. 4 und betrieb ein Kaufgeschäft und eine Landwirtschaft.
Er brachte während des 1. Weltkrieges das Licht nach Kopfing, vom "Lichthäusl" aus führte er Kopfing in das neue Zeitalter der Elektrizität, - eine Pioniertat.
Die Angehörigen der Familie Rausch waren seit 1923 als Sommergäste in Kopfing - oft auch im "Lichthäusl". 1933 bezogen sie ihr Haus, die "Rauschvilla in Kopfing Nr. 3"; Richard Rausch war für Kopfing ein Radiopionier.
Heinrich Weishäupl, seit 1889 als Kaufmann in Kopfing ansässig, begann gleich nach dem 1. Weltkrieg mit dem Ausbau des schon vorhandenen Elektrizitätswerkes "im Licht".
Dazu gehörte die Aufstockung des "Lichthäusl" 1918 sowie die Modernisierung des "Licht-Wehrl" (auf dem Foto wahrscheinlich Heinrich Weishäupl Vater).
In der 20er-Jahren kam von hier das Licht (die Elektrizität) zur Weishäupl-Wirtschaft in Kopfing und einigen anderen Abnehmern in Kopfingerdorf und Kopfing..
1923 im Spätsommer wurde die Dachgleiche von Heinrich Weishäupls 2. Elektrizitätswerk gefeiert.
Heinrich Weishäupl jun. ist in der Bildmitte neben dem Maurermeister und umgeben von Bauarbeitern (meist in Holzschuhen) zu sehen.
Links am Bildrand sind die Rausch-Kinder Erika und Hertha zu erkennen, ganz rechts ihre Mutter Helene.
Das Foto (1925) zeigt das "alte" oberschlächtige Wasserrad am Lichthäusl, welches an der Bachseite am Erdgeschoss montiert war und zur Stromerzeugung diente. Es stammte wahrscheinlich noch von der Säge des Hiasl z' Gigering, die damals im "Sägholz" unterhalb des heutigen Freibades stand.
Erika Zeller (geb. Rausch) vermerkte auf der Rückseite des Originalbildes (links) handschriftlich: Hinter Helene Rausch oberschlächtiges Wasserrad für Weißhäupel erstes persönliches E-Werk im Haus, daher der Name "Lichthäusel" und "im Licht".
Rund um das Wehr des E-Werkes ging es während der Sommermonate in den 20er-Jahren oft sehr gesellig zu.
War Familie Rausch auf Sommerfrische vor Ort, waren oft auch Freunde und Bekannte als "Badegäste" eingeladen.
Auch viele Kopfinger aus der Nachbarschaft nutzten diese Bademöglichkeit im "Lichtwehrl".
Das Foto vor dem Buttermann-Geschäft in Kopfingerdorf (1933) zeigt:
Helene und Richard Rausch mit ihren Töchtern Hertha und Erika (links), - rechts die Straßl-Wirtin mit Tochter.
Erika und Hertha Rausch (links, mit ihrer Cousine Edith Matuschka) spielten beim Wirt in Kopfingerdorf gerne Theater.
Dieses Foto (1928, vor dem Gasthaus) während einer Theaterprobe zeigt rechts außen Heinrich Weishäupl jun., der das zweite E-Werk im Licht aufbaute und betrieb. 1928 übernahm er von seinem Vater das Geschäft und die Landwirtschaft.