Ruhland | Erstfassung 29.11.2018 UPDATE 25.6.2022
"So ein Mist" meinte Altbürgermeister Ertl zur drohenden Atommülldeponie, - Fritz Berger organisierte mit einer Bürgerinitiative den Widerstand.
QUELLEN: anno.onb.ac.at, Johann Schöfberger, Mathias Ertl, Fotoarchiv Kulturhaus/ Ruhland.
Widerstand und Protest:
Schon im März 1978 gab es erste große Proteste, nachdem Versuchsbohrungen im Sauwald angekündigt worden waren.
Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck setzte sich vor allem hinter den Kulissen für einen von Atommüll freien Sauwald ein: Durch die Festschreibung eines Wasserschutzgebietes kam ein derartiges Lager nicht mehr in Frage, berichteten damals die OÖN (23.3.1978).
Eine geplante Deponie für Atommüll im Sauwald aus dem Forschungsreaktor in Seibersdorf sorgte für einen "Aufstand" der Bevölkerung: Niemand wollte den strahlenden Abfalls beim Ameisberg oder Schefberg vergraben wissen...
Kopfings Bürgermeister Matthias Ertl und der damalige Hauptschullehrer Friedrich Berger als Sprecher der Kopfinger Bürgerinitiative IGAS gaben den Protesten nach der Bekanntgabe der möglichen Sauwald-Standorte durch das Forschungszentrum Seiberstorf über Jahre den notwendigen Rückhalt.
Diese (stimmungsmäßig aufgeheizte) Informationsveranstaltung in St. Roman hatte den Widerstand deutlich gemacht.
Die Zeitungen (OÖ. Nachrichten, Linzer Volksblatt, Kronenzeitung, Kurier, Rundschau, …) berichteten im März 1989 über den Widerstand in der Bevölkerung gegen das im Bereich Schnürberg-Ach geplante Lager, und die Übergabe der 30.000 Unterschriften (davon allein 9.000 von der IGAS - Interessensgemeinschaft gegen Atommüll im Sauwald gesammelt). Ganz links auf dem Foto Kopfings Bgm. Matthias Ertl, 5. v. l. Friedrich Berger.
Unten eine parlamentarische Anfrage zur Atommülldeponie im Sauwald (vom 3. 3. 1989)
QUELLEN: anno.onb.ac.at, Johann Schöfberger, Mathias Ertl, Fotoarchiv Kulturhaus/ Ruhland; (Erstfassung: 11/2018)