Josef Ruhland | 02/2022
Berufsangaben in den Pfarrmatriken spiegeln die Landschaft am Südabhang des Sauwaldes.
Die BERUFSBEZEICHNUNGEN und der SOZIALE STATUS:
Die Handwerks-Meister werden fast durchwegs als Häusler oder Hausbesitzer bezeichnet. Bei den Maurern und Zimmerleuten gibt es auffallend viele Häusler oder Hausbesitzer.
Die anderen Handwerker lebten meist als Inwohner und
wechselten auch oft das Quartier, wie Angaben in den Taufbüchern zeigen.
Unterschiede 1872 - 1922 zeigen auch wirtschaftliche Veränderungen.
Vor 150 Jahren waren die Handwerke wichtig, die auch auf der Stör ausgeübt werden konnten und in der Regel die die Grundbedürfnisse
(Kleidung, Ernährung, Wohnen) abdeckten: Weber, Schuster, Schneider, Binder, Bäcker, Krämer und Tischler.
Dazu kamen Steinmetze und Steinhauer, Zimmerleute, Müller und Schmiede.
1872
Bäcker 8
Binder 10
Krämer*in, Kaufmann, Viktualienhändler 6
Maurer 12
Müller 14
Huf- u. Hammerschmiede 9
Schneider*in, Naderin (Näherin) 12
Steinmetz, Steinhauer, Steinbrecher 22
Schuster*in, Schuhmacher 14
Tischler, Schreiner 4
Wagner 5
Weber*in, Leinweber 17
Zimmerer, Zimmermann 14
Vor 100 Jahren scheint der Wohlstand größer geworden zu sein, denn das Bauhandwerk hat kräftig "zugenommen": Steinmetze und Steinhauer, Zimmermänner, Maurer und Tischler sind mehr geworden.
Fast verschwunden ist der Beruf des Binders, die Zahl der Bäcker und Weber hat sich in etwa halbiert; die Anzahl der Schuster, Schneider und Krämer ist zurückgegangen.
1922
5 Bäcker
2 Binder
4 Krämer, Kaufmann
16 Maurer und Ofensetzer
14 Müller
6 Huf- und Hammerschmiede
8 Schneider*in, Näherin
25 Steinmetz, Steinhauer
9 Schuster, Schuhmacher
7 Tischler
3 Wagner
9 Weber
19 Zimmermann
"Ausgestorbene" Berufsbezeichnungen
Fotosammlung Handwerk: Menschen bei der Arbeit ...