Ruhland | Erstfassung: 14.5.2024


Das Kopfinger Wappen

Symbolik: Passauer Rauten, Rotbründl, Stern.

Gemeindefarben: Schwarz. Gold. Rot.


Nach alter Überlieferung war Kopfing im Mittelalter ein Sommersitz der Passauer Domherren: Die Kirche besaß wohl einen im Verhältnis zum Langhaus dominanten Turm, der auch nach dem Kirchenneubau 1905/06 nur geringfügig verändert und erhöht wurde. Das Kirchenwirtshaus war entsprechend gut ausgestattet: Pferdestall mit Tanzboden, kleines Bad, Fischbehälter, Getreidekasten...

(Klaffenböck 2007 in https://www.kirchenwirt-kopfing.at/home/geschichte/)

 

Im 18. Jh. stand vor der Kopfinger Pfarrkirche die von der Pfarrbevölkerung als Rotbründl bezeichnete Filialkirche "Maria Bründl", von wo 1754 ja auch eine Woche lang die wundersame Erscheinung  des vierstrahligen Sterns zu beobachten war:

"Dabei ist die größte Merkwürdigkeit diese, daß in der Nähe der Kirche ein Brunnen verschiedenen Presshaftren Personen mittels Trunk und Waschung solchen Waßers die Genesung verschafft, allwo sie auch acht Täg nach dem Gebethläuten ein Rotter Stern, eine zürnerne [zinnerne] Schüssel groß, mit vier Strahlen hat sehen lassen..."

(Ruhland 1976, Heimatbuch Kopfing, S. 40 f.) 


Das Recht zur Führung des Gemeindewappens fußt auf einem Beschluss der O.ö. Landesregierung vom 22. 12. 1975 - in diesem Jahr wurde "850 Jahre Kopfing" gefeiert.

Am 26. 6. 1977 übergaben Landeshauptmann Dr. Wenzl und LH-Stv. Dr. Hartl im Anschluss an die Hauptschuleröffnung das Kopfinger Wappen an Bgm. Matthias Ertl und Josef Ruhland.
Am 26. 6. 1977 übergaben Landeshauptmann Dr. Wenzl und LH-Stv. Dr. Hartl im Anschluss an die Hauptschuleröffnung das Kopfinger Wappen an Bgm. Matthias Ertl und Josef Ruhland.

Das von Josef Ruhland entworfene Wappen zeigt drei goldene, aufrecht stehende Rauten und einen roten Wellenkeil in Gold schräg links zur Mitte des Bildrandes, begleitet von einem roten, vierstrahligen Stern.

Das Schildhaupt des Kopfinger Wappens mit den drei goldenen Rauten ist dem Passauer Bischof Urban von Trenbach (1561-1598) entnommen.

Die Herrschaft Vichtenstein, der viele Kopfinger Bauern untertan waren, gehörte fast 600 Jahre (bis 1803) zum Hochstift Passau. Dem Waldamt Sigharting waren viele Bauern im Westen und Süden Kopfings untertan, die Herren von Pirching führten ebenfalls drei goldene Rauten in ihrem Wappen.

Der rote Wellenkeil steht für die Kopfinger Heilquelle Rotbründl und damit auch für die "Rotbründlinger", wie die südöstlich davon wohnhaften Kopfinger früher auch genannt wurden. Der vierstrahlige Stern war bei der oben angeführten Erscheinung zu sehen.